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Die passende Heizung: Ökologisch und ökonomisch betrachtet

Ob aus der globalen Perspektive des Klimaschutzes oder der persönlichen Kostensicht – der Wahl des Heizsystems und der Energieträger kommt ökologisch wie ökonomisch eine große Bedeutung zu. Experten gehen dabei davon aus, dass sich Wärmepumpen zur wichtigsten Heiztechnik entwickeln könnten.

Umsteigen von Öl auf Wärmepumpe – Angebot erhalten

Der Mensch heizt der Erde ein. Zu dieser Aussage herrscht weltweit ein breiter wissenschaftlicher Konsens. In den letzten fünf Jahren lagen die Temperaturen um ein Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit und die von der Menschheit freigesetzten Treibhausgase gelten als die dominante Ursache.

Wenn heute vom Klimawandel die Rede ist, meint man nicht den natürlichen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten im Laufe der Jahrmillionen, sondern die von Menschenhand verursachte Erwärmung, die immer rascher vonstattengeht.

Hauptverantwortlich sind dafür Klimagase wie Kohlendioxid (CO2) und Methan, die die Wärme in der Erdatmosphäre zurückhalten und dadurch den Treibhauseffekt verstärken.

Heizen als Umwelt-, Energie- und Kostenfaktor

Eine nicht unbedeutende Rolle spielt in einem komplexen Zusammenspiel von zahlreichen Faktoren das Beheizen von Wohnraum.

  • Rund 15% des weltweiten CO2-Ausstoßes entfallen auf das Wohnen, also das Heizen und den Stromverbrauch.

  • Nach Angaben der Europäischen Kommission sind dem Bau und vor allem der Instandhaltung von Gebäuden, einschließlich Heizung, Klimaanlagen, Beleuchtung und elektrischer Ausstattung, 40% des Energieverbrauchs in der EU zuzuschreiben. Der Löwenanteil bei der Instandhaltung kommt dem Heizen zu.

  • Laut EU-Statistikbehörde Eurostat entfallen 64,1% des Energieverbrauchs in den privaten Haushalten der 28 EU-Länder auf die Raumheizung, weitere 14,8% auf die Warmwassererzeugung. Somit verwenden EU-Haushalte fast vier Fünftel ihres Gesamtenergiebedarfs für die Wärmeerzeugung.

  • In österreichischen Haushalten machen Heizung und Warmwasseraufbereitung insgesamt 85% des Energieverbrauchs aus.

In den eigenen vier Wänden werden demnach gemeinsam mit dem Industrie- und Verkehrssektor am meisten Klimagase ausgestoßen und die meiste Energie verbraucht. Neben dem Ressourcenverbrauch und der damit einhergehenden Umweltbelastung schlagen das Heizen und zunehmend das Abkühlen von Wohnraum auch als erheblicher Kostenfaktor zu Buche.

Laut aktuellen Berechnungen der Österreichischen Energieagentur muss ein heimischer Haushalt (berechnet auf ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 118 m2) im Durchschnitt mit jährlichen Vollkosten, also der Summe aus Anlageinvestitions- und Energiekosten, von rund 2.000 bis 5.000 Euro rechnen – je nach Wahl des Heizsystems und in Abhängigkeit davon, ob von einem Neubau, einem thermisch sanierten oder unsanierten Haus die Rede ist.

Conclusio: Heizen ist ein bedeutender Umwelt-, Energie- und Kostenfaktor und der Wahl des zum Eigenheim passenden Heizsystems kommt in ökologischer wie ökonomischer Hinsicht ein großer Stellenwert zu.

Wie heizen Österreich und die EU?

Der Frage, wie ein Umstieg auf energie- und umweltschonende sowie kostensparende Heizmöglichkeiten gelingen kann, geht die Frage voraus, welche Heizungssysteme und Energieträger überhaupt in welchem Maße im Einsatz sind.

In Österreich gaben darüber zuletzt Daten der Statistik Austria aus dem Winter 2015/2016 zu den privaten Haushalten Auskunft. Bei den Systemen geben Formen der Hauszentralheizung und der Fernwärme den Ton an, auf Platz drei folgt die Etagenheizung, gefolgt von Einzelofen- und Elektroheizungen sowie Gaskonvektoren.

Punkto Energieträger sind jene der Fernwärme (in rund einer Million Haushalten) am stärksten verwendet, knapp gefolgt von Gas (910.000). Auf den Plätzen rangieren mit Respektabstand Brennholz, Heizöl, Strom und alternative Energieträger.

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Info: Wie Heizungsarten und Energieträger in österreichischen Haushalten im sozialen Kontext zu sehen sind, ist Gegenstand einer Studie des Forschungsinstituts „Economics of Inequality“ (INEQ) der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag der Arbeiterkammer Wien


Interessant ist ein vergleichender Blick auf die Spezifika anderer EU-Staaten. In Deutschland wird jede zweite Wohnung mit Erdgas beheizt (48,2%), ein Viertel heizt mit Öl (25,6%), der überwiegende Rest nutzt Fernwärme (13,9%) oder Strom (4,8%).

Ein hoher Gasanteil findet sich vor allem in Großbritannien, der Slowakei und Italien, eine Sonderrolle nehmen diesbezüglich die Niederlande ein: Zum einen sind 95% der Haushalte an das Gasnetz angeschlossen, zum anderen ist seit 2018 der Einbau einer Gasheizung in Neubauten gesetzlich untersagt. Gesetzt werden soll in Zukunft vor allem auf Abwärme von Industrieanlagen über das Fernwärmenetz, Geothermie sowie Wärmepumpensysteme, die den für den Betrieb notwendigen Strom aus Hausdach-Photovoltaik-Installationen beziehen.

Zu den „Umweltsündern“ zählen in erster Linie Malta, Griechenland und Irland, wo überwiegend mit Öl geheizt wird, sowie Polen, wo in knapp 45% der Haushalte noch auf Kohle und andere Festbrennstoffe gesetzt wird, was in den Großstädten im Winter regelmäßig zu einer hohen Smog- und Feinstaubbelastung entscheidend beiträgt.

Die Vorreiter beim klimafreundlichen Heizen

Als klimapolitisches Gegenbeispiel dazu dient Dänemark. Hier spielen fossile Energieträger wie Heizöl und Kohle praktisch keine Rolle mehr. Auch die Befeuerung mit Gas liefert nur rund 15% der Heizenergie. Im Fokus stehen in Dänemark erneuerbare Energieträger, Heizenergie aus der Müllverbrennung und weitere Abwärmesysteme. Als Ziel wurde von der Regierung ausgegeben, bis 2035 100% der Fernwärme aus nachhaltigen Quellen zu beziehen.

Die skandinavischen Länder gehören grundsätzlich zu den Vorreitern in Sachen klimafreundliches Heizen. Außergewöhnlich ist die Position Norwegens. Das Land, dessen Wohlstand zu einem großen Teil auf Erdölvorkommen und -förderung beruht, hat 2020 das Beheizen von Gebäuden mit Öl verboten. Der Energiebedarf wird nahezu vollständig mit Wasserkraft gedeckt und 96,2% der Gebäude werden direkt mit Strom geheizt. In Schweden kommt die Hälfte der Heizenergie aus Abwärme und knapp 20% aus erneuerbaren Energien. Der Plan für die nahe Zukunft sieht vor, gänzlich ohne fossile Brennstoffe zu heizen.

Flaggen Skandinavien

Die skandinavischen Länder nehmen auf dem Gebiet  nachhaltiges Heizen eine Vorreiterrolle ein.

Auf dem Weg der Dekarbonisierung

Von einer Zukunft, die beim Heizen gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommt, ist man in Österreich noch weit entfernt. Wenn auch der Einsatz von Kohleprodukten (Kohle, Koks, Briketts, …) mittlerweile zur Rarität geworden ist (nur noch in rund 7.400 Haushalten), so spielen doch Heizöl und Erdgas noch eine zentrale Rolle.

Mittel- bis langfristig ändern könnte dies, zumindest was das Heizöl betrifft, die anfangs 2020 in Kraft getretene Regelung, dass Ölheizungen in Neubauten nicht mehr eingebaut werden dürfen. Ab dem Jahr 2025 soll der Ausstieg bei bestehenden Heizanlagen erfolgen. Den Anfang werden Kessel machen, die mehr als 25 Jahre im Einsatz sind. Greifen die Maßnahmen wie geplant, sollten ab 2035 in Österreich keine Ölheizungen mehr im Gebrauch sein, die als die größten Klimasünder im Raumwärmebereich gelten.

So verursachen Ölheizungen laut Berechnung der Österreichischen Energieagentur die meisten CO2-Emissionen aller Heizsysteme. Bei einem Öl-Brennwert-System sind es im durchschnittlichen unsanierten Einfamilienhaus rund 9.830 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Jahr und damit rund die zehnfache Menge wie etwa beim Einsatz von Fernwärme.

Zum hohen Ausstoß an Klimagasen addieren sich die Nachteile hoher Betriebskosten. „Wenn zum Beispiel alle Ölheizungen in Österreich auf Biomassesysteme und Wärmepumpen getauscht werden, bedeutet das ein Investitionsvolumen von etwa 11,3 Milliarden Euro. Damit erreicht man einen um rund 30% geringeren Energieverbrauch, 40% niedrigere Heizkosten und fast 100% weniger CO2“, rechnet in diesem Zusammenhang Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, vor.

Auf der Liste der klimaschädlichsten Heizungen folgt hinter dem Heizöl die in Österreich und anderen EU-Ländern so beliebte Erdgasheizung, jedenfalls in Bezug auf die CO2-Emissionen. Zu einem noch negativeren Schluss kommt die jüngste Studie der Berliner Energy Watch Group, die erstmalig auf Basis der neuesten Forschung die Klimawirkung von Erdgas in der gesamten Lieferkette unter die Lupe nahm.

Demnach werden eventuelle CO2-Einsparungen gegenüber Kohle und Heizöl durch die hohen Methanemissionen von Erdgas bei weitem überkompensiert, sodass eine Umstellung von Kohle und Erdöl auf Erdgas im Wärme-, Strom und Verkehrssektor unter dem Aspekt des Umweltschutzes kontraproduktiv wäre. Geht es nach dem heimischen Regierungsprogramm, soll jedenfalls dem Erdgas in absehbarer Zukunft der Hahn abgedreht werden.

Um die Klimaschutzziele und die geplante Klimaneutralität bis 2040 zu gewährleisten, soll nicht nur auf die Verbrennung von Heizöl und Kohle, sondern auch auf jene von fossilem Gas zur Wärmeerzeugung weitestgehend verzichtet werden. Geplant ist, ab 2025 im Neubau keine Gaskessel-Neuanschlüsse mehr zu genehmigen. Außerdem sollen die Gasnetze zur Raumwärmeversorgung nicht weiter ausgebaut werden. Ausgenommen sind Verdichtungen innerhalb bestehender Netze.

Umweltfreundliche Heizalternativen

Bei der Betrachtung von umweltfreundlichen Alternativen muss zunächst nicht unbedingt eine totale Abkehr von Gas erwogen werden, da dieser Energieträger teilweise auch auf regenerativer Basis hergestellt werden kann.

So lässt sich Erdgas etwa mit dem Power-to-Gas-Verfahren aus Windstrom, Wasser und Klärschlamm gewinnen. Das synthetische Erdgas ist kein fossiler Brennstoff und genauso verwendbar wie konventionelles Erdgas, also als Kraftstoff, Antriebsenergie für große Kraftwerke oder eben zur Erzeugung von Wärme und Strom. Für Endverbraucher, die auf effiziente Erdgastechnologien im Eigenheim setzen, ändert sich mit dem Einsatz des „grünen“ Erdgases nichts. Der Nachteil: Die Herstellung ist noch ziemlich ineffizient und teuer.

Dieses Manko hat auch Biogas, das in kostspieligen Anlagen entsteht, die mit Hilfe von Bakterien pflanzliche Stoffe vergären. Eine zusätzliche Hürde für den Einsatz von Biogas ist, dass es sich aktuell nur mit großem Aufwand ins Gasnetz einspeisen lässt. Möglich ist übrigens auch die Herstellung von Bioheizöl, das allerdings aufgrund des relativ hohen Anteils an gewöhnlichem Heizöl die relativ umweltfreundlichste Variante unter den genannten ist.

Während fossile Brennstoffe nachweislich das Klima belasten und deren „Neuinterpretationen“ zumeist noch zu ineffizient und kostspielig sind, stehen mit Holz- und Wärmepumpensystemen alltagstaugliche Heizvarianten zur Verfügung, die sich bezüglich CO2-Ausstoß nahe an der Nulllinie bewegen.

Holz etwa setzt beim Verbrennen nur jenes CO2 frei, das der Baum im Laufe seines Lebens gebunden hat. Wer sich für eine Biomasse-Heizung interessiert, hat im Wesentlichen die Wahl zwischen Pelletsheizung, Hackgutkessel und (Stück-)Holzvergaser. Bei der Entscheidung sollten die Kosten für den Brennstoff und dessen Beschaffung, die Lagermöglichkeiten und der gewünschte Komfort ins Kalkül gezogen werden.

Wer selbst Brennholz hat, für den ist der Stückholzvergaser die preiswerteste Heizform. Dank automatischer Zündung, Pufferspeicher- und Solareinbindung erfordern moderne Kessel heutzutage keine intensive Betreuung mehr.

Bei Pellets- und Hackgutkesseln ist eine geeignete Lagermöglichkeit Voraussetzung. Steht der Komfort im Vordergrund, bietet sich eine vollautomatische Pelletsheizung an. Unter Pellets versteht man Holzpresslinge, die zu 100% aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Zu beziehen sind sie in Österreich über zahlreiche heimische Lieferanten und Hersteller. Der Preis ist bereits seit vielen Jahren stabil und vergleichsweise kostengünstig. Gegenüber einem Ölkessel etwa können mit einem Pelletskessel rund 50% der Heizkosten eingespart werden

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Pelletsheizungen zählen zu den beliebtesten Heizsystemen Österreichs.


Wer auf der Suche nach einer umwelt- und klimafreundlichen Alternative zu Öl- und Gasheizungen ist, sich aber weder um Lagerplatz noch um Kamin oder Rauchfangkehrer kümmern will, hat schließlich die Option der Wärmepumpe. Laut dem deutschen Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE werden sich Wärmepumpen zur zukünftig wichtigsten Heiztechnik entwickeln.

Was für die Wärmepumpe spricht

Dass die Wärmepumpen in Deutschland bereits in jedem zweiten Neubau die bevorzugte Heizungstechnik und auch in Österreich das meistinstallierte Heizsystem im Neubau sind, hat vielfältige Gründe. Ihre Energie bezieht die Wärmepumpe zum größten Teil aus der Umwelt und die Betriebskosten bestehen im Gegensatz zu fossilen Heizsystemen oder Pelletsheizungen lediglich aus Stromverbrauch und Wartungskosten.

Der Strombedarf ist dabei wesentlich geringer als bei anderen auf Stromzufuhr basierenden Wärmeerzeugungssystemen, da er nicht direkt in Wärme umgewandelt, sondern nur als Zusatzenergie und Vehikel für einen Kreislauf aus Verdampfen und Kondensieren einer Kühlflüssigkeit dient (siehe auch: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?). Wärmepumpen machen dabei aus einem Teil Strom je nach Effizienz etwa vier Teile Wärme und arbeiten somit selbst bei steigenden Strompreisen kostengünstig.

Dass die in der Regel einfach zu installierende Luftwärmepumpe vor allem im Neubau bereits so verbreitet ist, liegt daran, dass neue Häuser in der Regel dank guter energetischer Werte und geringem Wärmebedarf exakt jene Bedingungen erfüllen, unter denen Wärmepumpen ihr Potenzial besonders gut ausspielen können. Der Grund: Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen den Wärmequellen (Luft, Wasser, Erdreich) und der gewünschten Innentemperatur ist, desto kostensparender und weniger energieintensiv läuft der Heizbetrieb. Ideal ist in diesem Sinn eine Kombination mit Flächenheizungen (Fußboden- oder Wandheizungen), die eine geringe Vorlauftemperatur benötigen.

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Luftwärmepumpen werden vor allem im Neubau gerne eingesetzt.


Aber auch im Altbau ist der Einsatz von Wärmepumpen sinnvoll, wenn die Gebäude entsprechend saniert sind und über gute Dämm- und Isolationswerte verfügen (siehe auch: Tipps & Infos: Wärmepumpe bei der Haussanierung und im Neubau).

Zu den Stärken der Wärmepumpe zählt ebenso ihre Eignung, mit anderen Heizsystemen gut kombinierbar zu sein. Kann die Wärmepumpe etwa die für die Heizung oder die Warmwasserbereitung geforderte Vorlauftemperatur bzw. die geforderte Heizleistung nicht ganzjährig zur Verfügung stellen, bietet sich die Kombination mit einem strombasierten Heizstab oder einer Verbrennungsheizung an. Der Vorteil eines sogenannten bivalenten Systems besteht darin, dass die Wärmepumpe nicht auf die maximale Heizlast ausgelegt werden muss und damit die Investitionskosten für die Anlage verringert werden können.

Besonders empfehlenswert ist die Verknüpfung der Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, die nicht nur umweltfreundlichen Strom liefert und dauerhaft die Heizkosten senkt. Auch die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage selbst erhöht sich aufgrund der Abnahme des Sonnenstroms durch die Wärmepumpe.

Wie effizient eine Wärmepumpe schlussendlich läuft und welche Stromkosten dabei entstehen, ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. Dazu zählen vor allem

  • das Nutzerverhalten (insbesondere in Bezug auf die gewünschte Raumtemperatur und den Warmwasserverbrauch),
  • die Wahl der zum Haus passenden Wärmequelle sowie
  • die Qualität einer vom Fachmann richtig abgestimmten Anlage (siehe auch: 5 Tipps: So arbeitet Ihre Wärmepumpe effizient)

Entscheidend ist bei alldem die richtige Dimensionierung. Zu groß dimensionierte Heizungsanlagen sorgen für überhöhte Investitions- wie Betriebskosten, während unterdimensionierte Anlagen nicht die gewünschte Temperatur zustande bringen bzw. erhalten. Die passende Anlagengröße richtet sich nach einer Reihe von Parametern, zu denen die Betriebsweise und die Vorlauftemperatur des Systems zählen.

Als wichtigste Kennziffer erweist sich aber die Heizlast, also jene Menge an Energie, die eine Heizung bereitstellen soll, um eine definierte Innentemperatur erzielen und aufrechterhalten zu können. Deren exakte Bestimmung basiert auf einem komplexen Verfahren. Die Berechnung der sogenannten Norm-Heizlast erfolgt durch Experten gemäß aktuellen ÖNORMEN. Mehr zur richtigen Dimensionierung finden Sie unter "Erst rechnen und dimensionieren, dann heizen".

Wärmepumpen punkten mit niedrigen Vollkosten

Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, leistet in jedem Fall einen bedeutenden Beitrag in Richtung Klimaschutz und Wärmewende. Aber wie sieht es mit den Kosten von Errichtung, Instandhaltung und Betrieb aus? 

Da Heizkosten nicht nur vom gewählten Heizungssystem, sondern auch maßgeblich von der thermischen Qualität des Gebäudes abhängig sind, wird für diesen Vergleich ein Einfamilienhaus mit einer Nutzfläche von 118 m2 in drei Varianten mit absteigendem Heizwärmebedarf definiert, dem unsanierten, dem technisch sanierten und dem neu erbauten Haus. Im Vollkostenvergleich (berücksichtigt werden Brennstoff-, Investitions-, Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie die „Raus aus dem Öl“-Förderung) kommen Wärmepumpen dabei sowohl im thermisch sanierten Gebäude als auch im Neubau günstiger als Brennholz, Pellets und Fernwärme (Mehr dazu unter: Heizkosten in Österreich: Die Heizsysteme im Vergleich).

Hausbesitzer, die dies und die Umweltargumente als Anreiz wahrnehmen, von ihren fossilen Heizsystemen (Öl oder Gas) auf Wärmepumpen umzustellen, sollten davor den tatsächlichen Wärmebedarf eines jeden Raums von einem Energieberater oder Heizungsinstallateur prüfen lassen. Schließlich steigert jedes Grad Celsius, das an der Vorlauftemperatur eingespart werden kann, die Effizienz einer Wärmepumpe.

Wenn Sie schon im Voraus möglichst genau berechnen wollen, was eine neue Heizung kosten wird, dann hilft auch der Kelag-Heizkostenrechner weiter. Damit können alle gebräuchlichen Heizsysteme miteinander verglichen und die Betriebs-, Investitions- und Gesamtkosten ebenso wie die Ökobilanz für die individuelle Situation berechnet werden.

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Heizkosten sparen, CO2-Fußabdruck verringern

Unter den Heizsystemen scheint in vielerlei Hinsicht die Wärmepumpe zu den attraktivsten und zukunftsfähigsten Möglichkeiten zu zählen. Unabhängig davon, welches System man wählt oder bereits installiert hat, leistet man aber auch bereits einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz, wenn man für die thermische Sanierung eines bestehenden Hauses sorgt. Sowohl CO2-Emissionen als auch Heizkosten können dabei um bis zu 50% niedriger sein als in unsanierten Gebäuden.

Neben der Dämmung und Sanierung, die einen Wärmeverlust verhindern, und effizienten Heizungs-Verteilsystemen, die dafür sorgen, dass der Energieverbrauch sinkt, helfen zudem viele kleine tägliche Maßnahmen, um ökologisch und sparsam mit der Raumwärme umzugehen. Die Bandbreite reicht von der Abdichtung von Fenstern und Türen über richtiges Lüften bis hin zur Entlüftung von Heizkörpern und der intelligent gesteuerten Anpassung von Raumtemperaturen.

Umweltfreundlich heizen: 7 Tipps, um Ihren CO2-Fußabdruck zu verringern

Für die Zukunft gilt außerdem, dass der Trend zur Ökologisierung umweltfeindliches Heizen noch teurer machen wird. Der Neueinstieg mit einem klimaschonenden und ökonomisch vertretbaren Heizsystem bzw. der Umstieg darauf lohnt sich demnach umso mehr, desto früher er erfolgt. Global gesehen wäre es ein wichtiger Schritt, um einen bedrohlichen Klimaprozess zu verlangsamen. Wenn der Mensch der Erde nicht mehr so stark einheizt, heizt sie sich weniger auf.

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