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E-Auto gebraucht kaufen: Was muss beim Kauf beachtet werden?

Nicht nur Diesel- und Benzin-PKW sind am Gebrauchtwagenmarkt zu finden, auch die Nachfrage an gebrauchten Elektroautos steigt. Worauf Sie beim Kauf eines gebrauchten E-Autos achten müssen.

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2019 wurden in Österreich 872.043 PKW zugelassen. 4.107 davon waren gebrauchte Elektro-PKW und damit um 40,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Markt von gebrauchten Elektroautos ist noch sehr jung und damit überschaubar. Laut dem Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) waren es im Jahr 2018 2.900 gebrauchte E-Autos, die ihren Besitzer gewechselt haben. Je mehr und länger Elektroautos jedoch genutzt werden, desto stärker wächst auch der Markt für gebrauchte Elektroautos.

Während der Gebrauchtwagenmarkt für Benzin- und Diesel-Autos sehr gefragt ist, sind gebrauchte Elektroautos erst im Kommen. Dabei sind es die Elektroautos, die im Gegensatz zu den Verbrennern weniger abnutzen und damit gebraucht noch einen höheren Wert besitzen. Was vor dem Kauf eines gebrauchten Benzin- und Diesel-Autos zu beachten ist, gilt somit nicht gleich für Elektroautos. Wie so oft bei E-Autos, ist auch beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos der Akku Zentrum des Geschehens.

Sind Elektroautos überhaupt alltagstauglich? Mehr dazu unter "Wie Elektroautos im Alltag genutzt werden".

Warum spielt die Batterie beim Kauf gebrauchter E-Autos eine so große Rolle?

Das teuerste und gleichzeitig auch Herzstück eines Elektroautos ist der Akku. Dieser verliert im Laufe der Zeit an Kapazität und das Elektroautos somit an Reichweite. Die meisten Hersteller geben aber eine sehr umfangreiche Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern auf den Akku. Nimmt die Kapazität der Batterie vor dieser Zeit unter 70 Prozent ab, zahlt der Hersteller die Kosten des Batterietausches.

Wie bei allen anderen Autoteilen ist auch diese Garantie an jährliche Service-Termine gebunden, die vom Hersteller vorgeschrieben sind. Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos muss daher unbedingt das Serviceheft kontrolliert werden. Nur wenn die vorgeschriebenen Servicetermine vom vorangegangenen Besitzer auch eingehalten wurden, fällt der Akku des Elektroautos unter die Garantiegewährleistung.

Wie hoch die Kapazität des Batterie ist, kann von einer Markenwerkstatt ausgelesen werden. Bei einem Privatkauf empfiehlt der ÖAMTC unbedingt eine Probefahrt mit voll aufgeladenem E-Auto, um die Akku-Kapazität und Reichweite des Elektroautos zu prüfen. Die Restreichweite, die vom E-Auto angezeigt wird, passt sich an die Fahrweise und Temperatur an, wodurch nach rund 50 Kilometern sowohl Kapazität und Reichweite gut abgeschätzt werden können.

Österreichisches Start-up bewertet gebrauchte Elektroauto-Akkus

Für Laien ist es oft sehr schwierig, den Zustand eines gebrauchten Autos zu bewerten. Um den wachsenden Markt an Elektro-Gebrauchtwagen zu unterstützen und den potenziellen Käufern die Kaufentscheidung zu erleichtern, bietet das österreichische Start-up Aviloo die Bewertung gebrauchter Batterien von Elektroautos an.

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Das österreichische Start-up Aviloo nimmt Batterien von gebrauchten Elektroautos unter die Lupe.

Das Unternehmen möchte den Käufern von gebrauchten Elektroautos damit eine Art Ankaufstest für Elektroautos ermöglichen, wie es auch bei herkömmlichen Verbrennern gemacht wird. Dafür ist eine kurze Testfahrt mit dem Elektroauto notwendig. Danach stellt Aviloo dem Kunden ein Batteriezertifikat aus, das den Zustand des Akkus angibt.

Wie viel kostet ein gebrauchtes E-Auto?

Wie bei herkömmlichen Verbrennern ist auch der Preis eines gebrauchten Elektroautos vom Restwert des Fahrzeugs abhängig. Wie oben bereits erwähnt ist der Gebrauchtwagenmarkt an E-Autos noch sehr überschaubar, wodurch es schwierig ist, eine genaue Preiseinschätzung abzugeben. Laut ÖAMTC zeigen Prognosen jedoch, dass etwa ein Diesel-Golf nach 5 Jahren Nutzung rund 56 Prozent an Wert verliert, während das Elektro-Modell lediglich 53 Prozent des Neuwertes einbüßt.

Warum Elektroautos weniger an Wert verlieren als Diesel- und Benzin-Autos ist schnell erklärt: Der Verschleiß bei Elektroautos ist deutlich geringer, denn was nicht da ist, kann nicht kaputt werden. Im Gegensatz zu den Verbrennern benötigen E-Autos kein Schalt-Getriebe, keine Kupplung, keinen Zylinder, keinen Keilriemen usw. Auch die Bremsen der E-Autos haben eine deutlich längere Lebensdauer als die von Verbrennern.

Da sich die meisten Elektroautos mit dem Fahrpedal beschleunigen und abbremsen lassen, wird die Bremse weniger beansprucht und hält damit länger. Hebt man vorsichtig den Fuß vom Gas, bremst das Elektroauto etwas und gewinnt dabei Strom, der in den Akku des Elektroautos eingespeist wird. Man spricht hier auch von Rekuperation. Dadurch kann ein Elektroauto bei Stadtfahrten sehr komfortabel bewegt werden, ohne die Bremse dabei oft betätigen zu müssen. Verkehrssituationen, die ein schnelles Handeln erfordern, natürlich ausgenommen.

Gebrauchte E-Autos haben weniger Verschleißerscheinungen als Diesel- und Benzin-Autos

Auch wenn in einem Elektroauto viel weniger Verschleißteile sind als in herkömmlichen Verbrennern, so gibt es auch in E-Autos Teile, auf die besonders Acht gegeben werden muss. Dazu gehören etwa die Autoreifen. Aufgrund des hohen Drehmoments von elektrisch betriebenen Motoren können E-Autos viel schneller beschleunigen, was bei einer entsprechenden Fahrweise eine schnellere Abnutzung der Reifen zur Folge hat.

Wie bereits im Beitrag erwähnt, werden auch die Bremsen in einem Elektroauto deutlich weniger beansprucht als bei Diesel- und Benzin-Autos. Dies ist einerseits sehr gut, da durch Rekuperation Energie zurückgewonnen wird und Feinstaub durch den Bremsbelagsabrieb vermieden wird, andererseits kann es dazu führen, dass durch den seltenen Gebrauch Bremsscheiben Rost ansetzen.

Alles über die Wartung von Elektroautos finden Sie auch unter: "Servicekosten beim Elektroauto: Nie wieder Ölwechsel".

 

 

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