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Was tun bei einer Panne mit dem Elektroauto?

Wie ein herkömmlicher Pkw kann auch ein Elektroauto mit einem Defekt liegenbleiben. Kann man ein E-Auto abschleppen oder Starthilfe geben? Bei einer Panne sind einige Unterschiede zu beachten.

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Der Antrieb eines Elektroautos ist im Vergleich zum Pkw mit Verbrennungsmotor wesentlich einfacher aufgebaut. So benötigt ein Elektroauto beispielsweise keine Abgasanlage, keine Kupplung, keine Keil- und Zahnriemen, kein Motoröl, keine Luft-, Kraftstoff- und Ölfilter, keine Zünd- oder Glühkerzen. Zahlreiche Verschleißteile, die im Laufe eines Autolebens kaputt werden können, fallen beim Elektroauto somit weg.

Das Fazit des ADAC: E-Autos seien weniger anfällig für Defekte. Vor einer Panne sind sie trotzdem nicht gefeit. Beim Verbrennungsmotor kennt man noch den einen oder anderen Trick, wenn der Wagen nicht anspringen will: beispielsweise Starthilfe geben, oder versuchen, das Auto anzuschieben. Funktioniert das auch bei einem Elektroauto? Was muss man bei einer Panne bei einem Elektroauto beachten?

Finger weg von orangenen Leitungen

Die Antriebsbatterie der meisten Elektroautos liefert eine Spannung von 400 Volt – mehr als das herkömmliche Stromnetz im Haushalt. Bei einer Panne besteht jedoch in der Regel keine elektrische Gefährdung durch die Hochvoltanlage, da die Elektroautos systembedingt und durch Maßnahmen der Hersteller abgesichert sind. Mehr dazu unter: "Wie sicher sind Elektroautos?".

Aber Vorsicht: Hände weg von der Hochvoltanlage und von allen orangefarbenen Leitungen. Die Hochvoltanlage darf nur von geschulten Experten überprüft werden. Sollte der Antrieb defekt sein, auf keinen Fall selbst auf Ursachensuche gehen. Der Notdienst des Herstellers bzw. der Pannendienst hilft Ihnen kompetent weiter.

Kann ein Elektroauto abgeschleppt werden?

In der Regel werden Elektroautos von den Pannendiensten verladen, da sie nicht immer gefahrlos abgeschleppt werden können. Denn über eine Achse angetrieben kann der Antriebsmotor wie bei der Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) noch Strom erzeugen. Ohne aktivierte Elektronik kann dies zu Schäden im Steuerungssystem führen.

Bei manchen Fahrzeugtypen wird im Fall einer Panne im Display angezeigt, dass ein Abschleppen das Elektrosystem beschädigt. Nach den Angaben des Automobil Gewerbe Verbands Schweiz erlauben einige Hersteller das Abschleppen ihrer Elektroautos mit Einschränkungen, andere verbieten es explizit. Daher sollte man immer zuerst in der Bedienungsanleitung nachsehen. Ein Elektroauto darf grundsätzlich nicht abgeschleppt werden,

  • wenn die Stromversorgung des 12-Volt-Bordnetzes nicht sichergestellt werden kann,
  • wenn man den Leerlauf nicht einlegen kann,
  • wenn die Lenkung gesperrt ist oder sich die Feststellbremse nicht lösen lässt.

Aus einer Gefahrenzone darf man den Wagen hingegen schon schleppen oder schieben – allerdings nur mit Schrittgeschwindigkeit und maximal 100 Meter.

Was kann man machen, wenn der Antriebsakku leer ist?

Es soll ja bereits beim Verbrennungsmotor vorgekommen sein, dass man mit leerem Tank liegengeblieben ist. Auch einem Elektroauto kann die Antriebsenergie ausgehen. Bevor der Antriebsakku jedoch komplett leer ist, wird der Fahrer des Elektroautos in mehreren Stufen – eigentlich unübersehbar – gewarnt.

Im Fall einer niedrigen Restreichweite wird mitunter auch die Leistung des Fahrzeugs gedrosselt und im Navigationssystem der Weg zur nächsten Ladesäule angezeigt.

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Sollte doch der Fall eintreten, dass der Antriebsakku leer ist, bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit: Ein liegengebliebenes E-Auto wird mit dem Abschleppwagen zur nächsten geeigneten Ladesäule transportiert.
 

Kann man einem Elektroauto Starthilfe geben? 

Nein, wenn der Antriebsakku leer ist. Ja, wenn die 12-Volt-Batterie leer ist. Die wenigsten wissen, dass auch ein Elektroauto wie ein Pkw mit Verbrennungsmotor eine 12-Volt-Batterie hat. Diese versorgt das komplette Bordnetz: Zentralverriegelung, Instrumente, Infotainment im Innenraum, Beleuchtung etc. Außerdem braucht man sie, um das Hochvoltnetz zu aktivieren und das Elektroauto zu starten. Beim abgesperrten Auto ist nämlich der Antriebsakku vom Hochvoltnetz getrennt. Wie beim herkömmlichen Pkw gilt auch beim Elektroauto: Fällt die 12-Volt-Batterie aus, geht nichts mehr.

Wie bei einem konventionellen Auto kann man auch beim Elektroauto die Überbrückungskabel an die 12-Volt-Batterie anschließen und Starthilfe empfangen. Selbstverständlich müssen dabei die Hinweise des jeweiligen Herstellers beachtet werden – nachzulesen in der Bedienungsanleitung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die 12-Volt-Batterie vollständig entlädt, ist aber sehr gering, weil sie über die Hochvoltbatterie ständig nachgeladen wird.

Kann ein E-Auto einem Pkw mit Verbrennungsmotor Starthilfe geben?

Grundsätzlich ist das möglich, es besteht jedoch eine wichtige Einschränkung: Die 12-Volt-Batterie im Elektroauto ist gewöhnlich kleiner und nicht so leistungsfähig wie beim herkömmlichen Pkw, da sie nicht wie beim Verbrennungsmotor einen etwa 2 kW starken Starter antreiben muss. Daher könnte die Starthilfe für größere Benziner oder Diesel durch ein Elektroauto schwierig werden.

Kann man ein Elektroauto durch Anschieben wieder starten?

Vor allem beim Benziner kann man das Auto bei einer leeren Batterie auch anschieben, um den Motor anspringen zu lassen. Eine Person sitzt am Steuer. Zündung einschalten, zweiten Gang einlegen, Kupplung treten, Handbremse lösen – und andere Personen schieben das Auto an. Rollt der Wagen mit Schrittgeschwindigkeit, die Kupplung kommen lassen, etwas Gas geben und mit ein bisschen Glück startet der Motor wieder.

Bei einem Elektroauto funktioniert diese Art der Starthilfe bedingt durch die Bauart jedoch nicht – beispielsweise, weil keine mechanische Kupplung vorhanden ist. Zudem können bei leerer Starterbatterie die Hochvoltsysteme nicht aktiviert werden.

# E-Mobilität
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