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Einfach erklärt: Bei der Wärmepumpe die richtige Wahl treffen

Bei der Planung einer Wärmepumpe sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um alle nötigen Fragen gründlich abzuarbeiten. Hier die wichtigsten Basics, Daten und Fakten zur Wahl der richtigen Wärmepumpe und deren Installation.

Umsteigen von Öl auf Wärmepumpe – Angebot erhalten

Die Wärmepumpe gehört zu den effizientesten Heiz- und Warmwassersystemen. Sie ist eine Investition in ein ökologisches Heizsystem und für viele Jahre ausgelegt. Wie bei jeder technischen Anlage sind auch bei der Wärmepumpe unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen. Wer sich richtig informiert, für den sind die kleinen, "grünen" Heizkraftwerke jedoch kein Mysterium mehr.

Luft, Erde oder Wasser – woraus soll die Wärmepumpe ihre Energie beziehen?

Luft, Erdreich oder Grundwasser sind immer vorhanden. Deshalb ist das Anzapfen der natürlich vorhandenen – und kostenlosen – Wärmeenergie mittels einer Wärmepumpe kein Problem. Einer der unschlagbaren Vorzüge von Wärmepumpen: die universelle Einsetzbarkeit. Wobei man beachten muss: Nicht jede Art der Wärmepumpe ist für jedes Haus geeignet.

Luftwärmepumpen beispielsweise finden zum Teil mit wenig Platz ihr Auskommen, andere Systeme wiederum benötigen eine große Grundstücksfläche. In nur teilsanierten und teilweise gedämmten Altbauten können Luftwärmepumpen allein mitunter nicht effizient die nötige Heizleistung aufbringen. In solchen Fällen sind bivalente Systeme oder Grundwasser- und Erdwärmepumpen überlegenswert.

Richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe

Die Dimensionierung einer Wärmepumpe wird auf die individuellen Wohnverhältnisse und Heizungs- bzw. Kühlungsanforderungen abgestimmt und ist eine essenzielle Entscheidung während der Planungsphase. Eine Wärmepumpe mit zu geringer Leistung liefert eventuell nicht ausreichend die gewünschte, wohlige Wärme. Eine überdimensionierte Anlage verringert die Wirtschaftlichkeit des Betriebs durch unnötig hohen Stromverbrauch.

Nur eine den individuellen Anforderungen entsprechend richtig dimensionierte Wärmepumpe kann wirklich effizient arbeiten. Vier verschiedene Betriebsarten von Wärmepumpen – zum Teil in Kombination mit einem zweiten Heizungssystem – ermöglichen eine Anpassung an individuelle Gegebenheiten und Bedürfnisse. Das spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch dafür, dass es in der kalten Jahreszeit garantiert wohlig warm bleibt. So springt der Wärmepumpe unter besonderen Bedingungen – wie sehr kalten Außentemperaturen – beispielsweise bei der bivalenten Betriebsart ein zweites Heizsystem (wie eine Stromheizung) zur Seite. Damit wird an extremen Wintertagen garantiert, dass Wohnräume bestens geheizt werden und das Potenzial der Wärmepumpe voll ausgeschöpft wird. Bei den Betriebsarten unterscheidet man zwischen monovalent, monoenergetisch, bivalent-alternativ und bivalent-parallel.

Die Bereitstellung von Warmwasser durch eine Wärmepumpe zählt ebenfalls zu den wichtigsten Funktionen. Möchte man zusätzlich das Wasser in einem Indoor- oder Outdoor-Pool beheizen, ist das mit der richtigen Auswahl der Wärmepumpe ebenfalls kein Problem.

Wärmepumpen lassen sich normalerweise einfach und problemlos mit Solaranlagen kombinieren. Dabei liefert die Sonne jenen Strom, die die Wärmepumpe für ihren Betrieb benötigt (siehe auch Blog-Beitrag "Wärmepumpe effizient kombinieren: Mit Photovoltaik oder Solarthermie?").

Wärmepumpe mit Photovoltaik ko

Wärmepumpen lassen sich optimal mit PV-Anlagen kombinieren.

Da die Anschaffung einer Wärmepumpe und deren Installation eine Investition für viele Jahre ist, muss vor allem auf die Planung äußerste Sorgfalt gelegt werden. Bei der komplexen Berechnung der benötigten Heizleistung – und der davon abhängigen Dimensionierung der Wärmepumpe – sollte unbedingt ein Fachbetrieb zu Rate gezogen werden. Die Experten der Kelag helfen Ihnen gerne weiter: 0463 525 5051 (Montag bis Freitag von 8:00 – 16:00 Uhr).

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Zertifikate und Kenngrößen für Wärmepumpen

Eckpfeiler bei der richtigen Dimensionierung sind wichtige Kenngrößen der Wärmepumpe. Eines der wichtigsten Kriterien ist dabei die Heizlast, also jene Leistung, die eine Wärmepumpe erbringen soll, um den Bedarf eines Hauses zu decken. COP-Wert oder Jahresarbeitszahl – mit einigen grundlegenden Kennzahlen, Werten und Labels lassen sich die Qualität und Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe einschätzen.

Zusätzlich unterstützt die sogenannte Inverter-Technologie beim Kostensparen. Die Inverter-Technologie sorgt dafür, dass sich die Heizleistung der Wärmepumpe selbstständig an den tatsächlichen Bedarf anpasst. Konventionelle Wärmepumpen regeln die Vorlauftemperatur, also die Temperatur jenes Wassers, das zum Heizkörper fließt, durch das An- und Abschalten der Anlage. Das ist relativ ungenau, die Heizleistung ist Schwankungen unterworfen und es entstehen vermeidbare Geräusche. Hier schafft die Inverter-Technologie Abhilfe.

Zertifikate und Gütesiegel für Wärmepumpen

Das "Energy Label 2015" ist für die Kennzeichnung von Raum- und Kombiheizgeräten und Warmwasserbereitern EU-weit verpflichtend. Eine EU-Richtlinie regelt die Vorgangsweise, wie die entsprechenden Leistungsdaten erhoben werden. Dabei spielen neben der Effizienz – bei Wärmepumpen reicht die Skala von G bis zu A++ – auch die Leistung und die Schallemissionen eine Rolle. Wärmepumpen werden anhand von zwei Vorlauftemperaturen (55 Grad und 35 Grad Celsius) eingestuft. Auskunft über die Qualität der Geräte und deren Eckdaten geben auch das EHPA-Gütesiegel, das D-A-CH-Zertifikat und das EU-Umweltzeichen.

Das EU-Umweltzeichen gibt Aufschluss über einen der wichtigsten ökologischen Aspekte von Wärmepumpen: Welches Kältemittel wird verwendet? Früher kamen, genauso wie bei Kühlschränken, Chemikalien zum Einsatz, die die Ozonschicht schädigten. Diese Substanzen sind mittlerweile weltweit verboten.

Derzeit werden vor allem teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) als Kältemittel verwendet, da sie einen besonders effizienten Betrieb von Wärmepumpen ermöglichen. Sie kommen in unterschiedlichen Gemischen zum Einsatz, deren Zusammensetzung Auswirkungen auf die Leistung und Wirksamkeit der Wärmepumpe hat. Im Gegensatz zu früher verwendeten Substanzen sind HFKWs für die Ozonschicht nicht schädlich. Sie sind außerdem ungiftig und schwer entflammbar – damit stellt der Kühlkreislauf einer Wärmepumpe für die Umwelt keine Gefahr dar und ist für den Benutzer absolut sicher. Zu erkennen sind Kältemittel übrigens an einem "R" vor der Produktbezeichnung. Es steht für "Refrigerant", engl. für Kältemittel.

Wärmepumpe – die geräuscharme Ökoheizung

Im Normalbetrieb entwickelt eine Wärmepumpe einen Geräuschpegel von etwa 45 bis 55 Dezibel. Das entspricht etwa der Lautstärke eines Gesprächs. Eine richtige Auswahl der Wärmepumpe und ihrer Aufstellung kann die Geräuschbelästigung innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände entscheidend reduzieren.

Wärmepumpe Lautstärkenvergleich

Mehr zur Lautstärke von Luft-Wärmepumpen erfahren Sie unter "Wie laut sind Luft-Wärmepumpen wirklich?".

Hier ist der Aufstellungsort maßgeblich. So sollte eine Wärmepumpe niemals direkt an Hauswänden oder in Ecken platziert werden, da diese den Schall besonders gut leiten. Zusätzliche Schallschutzmaßnahmen wie Gummimatten, Verkleidungen und Ähnliches sind relativ einfach einzubauen und kostengünstig umzusetzen. Das erhöht die Wohnqualität, denn die Wärmepumpe wird so zur beinahe geräuschlosen Ökoheizung (siehe auch Blog-Beitrag "Wärmepumpen: Fehler, die nicht passieren sollen").

Informationen über den Geräuschpegel geben das ErP-Etikett und das Produktdatenblatt des Herstellers. Mittels eines Online-Schallrechners können zumindest grobe Berechnungen über die zu erwartende Lautstärke einer Wärmepumpe ermittelt werden. Sie haben aber, etwa bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, keine Beweismittelkraft.

Wärmepumpen in Altbauten

Im Prinzip sind Wärmepumpen nicht nur in Neubauten, sondern auch für die nachträgliche Umrüstung von Heizungen in Altbauten gut geeignet. Dabei ist die nötige Heizlast ausschlaggebend. Ist sie in einem Einfamilienhaus größer als 16 kW, wird eine Wärmepumpe mit einer sehr hohen Leistung benötigt. Das ist durch den anfallenden Stromverbrauch während des Betriebs nicht immer wirtschaftlich.

Bei Gebäuden stellt der Dämmstandard einen wichtigen Faktor dar. Er entscheidet, ob der Einsatz einer Wärmepumpe überhaupt Sinn macht. Nachträgliche Dämmmaßnahmen können Abhilfe schaffen (siehe auch Blog-Beitrag "Tipps & Infos: Wärmepumpe bei der Haussanierung und im Neubau"). Besonders effizient sind Flächenheizungen mit einer Vorlauftemperatur von nur ca. 35 Grad, wie bei Fußboden- oder Wandheizungen. Damit arbeitet die Wärmepumpe mit weniger Leistung als in Verbindung mit normalen Heizkörpern, wie z.B. mittels Radiatoren.

Besonders eignen sich Luftwärmepumpen in der sogenannten "Split-Bauweise" für die nachträgliche Installation in Altbauten. Dabei ist der Außenluftverdampfer im Freien platziert, die Wärmepumpe im Innenbereich. Da die Wärmeabgabe im Haus selbst erfolgt, ergeben sich keine Leitungsverluste. Betriebsgeräusche entstehen ausschließlich außerhalb von (Wohn-)Räumen und es ist keine Frostfreihaltung von Anlage und Leitungen notwendig.

Steuerung von Wärmepumpen mittels App

Wärmepumpen mit Internetsteuerung via App sind mittlerweile die Norm. Damit arbeitet die Heizung noch effizienter, denn von unterwegs aus kann die gewünschte Temperatur in jedem Raum separat eingestellt werden. Damit entfällt unnötiger Energieverbrauch. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, über das Mobiltelefon jederzeit zu kontrollieren, ob es vor dem Heimkommen zu Hause bereits wohlig warm ist. Mit einer intelligenten App-Steuerung bleibt es zudem jedem Familienmitglied überlassen, welche Temperatur im jeweiligen genutzten Raum erreicht werden soll (Einzelraumregelung).

Und ehrlich: Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, ob bei Antritt des Winterurlaubs auch die Heizung zu Hause heruntergefahren wurde? Mit der App lässt sich das einfach kontrollieren – genauso wie im Alltag. Dauert der Termin einmal länger oder ein Abendessen verzögert die Heimfahrt, wird durch die Fernsteuerung unnötiges Heizen vermieden und die Kosten sinken.

Zuschüsse für Wärmepumpen

Bis zum Jahr 2040 soll Österreich "klimaneutral" werden. Ökologische Heizsysteme, ganz besonders Wärmepumpen, spielen beim Erreichen dieses ambitionierten Ziels eine wichtige Rolle. Deshalb wird der Umstieg von konventionellen – fossilen – Heizungen auf nachhaltige Systeme mit bis zu 7.500 Euro pro Haushalt gefördert. Zusätzlich sind regional unterschiedliche Zuschüsse durch die Bundesländer möglich. Hier kann der Fachmann dem Kunden beratend zur Seite stehen und eine maximale Unterstützung durch Bund und Länder sicherstellen.

Das Förderungsprogramm "Raus aus Öl" wurde, rückwirkend per 1. Jänner 2020, verlängert. Das Ziel ist der Einbau bzw. Austausch von bis zu 20.000 Heizungen (weitere Informationen über die Förderungen von Wärmepumpen finden Sie im "Förderguide Wärmepumpe" der Kelag).

Die Wahl des eingesetzten Kältemittels ist einer der Faktoren, die bei der finanziellen Förderung von Wärmepumpen durch Bund und Land berücksichtigt werden. Das GWP – Global Warming Potential – gibt dabei den Ausschlag. Wird der Grenzwert des GWP von 1.500 überschritten, reduziert sich eine Förderung um 20%.

Fazit: Gut vorbereitet beim Umsteigen auf eine Wärmepumpe

Wärmepumpen – egal, ob sie ihre Energie aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich beziehen – sind langjährig erprobte, ökologisch sinnvolle Heizsysteme. Für jeden Bedarf, jede Wohn- und Grundstücksfläche findet sich auch die richtige Wärmepumpe.

Dabei sind aber einige Kenngrößen und Faktoren zu beachten, damit häufige Fehler, die bei der Planung, Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe auftreten, vermieden werden können. Grundlegende Fragen können relativ einfach vorab geklärt werden.

Die ausführliche und verständliche Beratung durch einen Fachbetrieb sollte bei der Planung einer Wärmepumpenanlage allerdings unbedingt in Anspruch genommen werden.

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