Kelag Energie Blog

Voraussetzungen für das perfekte Dach für eine Photovoltaikanlage

Geschrieben von Christian Seidler (Experte) | 18.08.2023 09:46:00

Zualler­erst ist fest­zu­halten, dass nicht nur Süd­dächer für Photo­voltaik­anlagen ge­eignet sind: "Wir bekom­men immer wieder die Frage ge­stellt, ob sich nur Süd­dächer für Photo­voltaik­anlagen eignen. Dazu können wir ein klares State­ment abge­ben: Auch auf Ost- und West­dächern ist es sinn­voll und mög­lich PV-Anlagen zu nutzen. Natür­lich gibt es auf Süd­dächern den größt­mögli­chen Er­trag, aber auch mit Ost- und West­dächern können wir die Vor­mittags- und Nach­mittags­sonne optimal nutzen", so Kelag-PV-Experte Christian Seidler.


Christian Seidler
"Auf Süd­dächern gibt es den größt­mögli­chen Er­trag, aber auch mit Ost- und West­dächern können wir die Vormittags- und Nach­mittags­sonne optimal nutzen."

Geht es um die Dach­konstruk­tion, ist nahe­zu jedes Dach als Träger für eine PV-Anlage geeig­net:

  • Schräg- oder Flachdächer
  • Ziegeldächer
  • Eternitdächer
  • Blechdächer
  • Metalldächer

Je nach Dach­kon­struk­tion kann es natür­lich Ab­wei­chun­gen bei der Montage der Solar­anlage geben. Bei Eternit­dächern ist die Montage bei­spiels­weise sehr viel kom­plexer als bei einem klassi­schen Ziegel­dach und dauert auch länger.

Allgemeine Informationen zur Planung einer PV-Anlage finden Sie übrigens auch unter "Der Weg zur effizienten Photovoltaikanlage".

Dachneigung hilft bei Schneelast und Reinigung

Auch der Neigungs­winkel, also in welchem Grad die Sonnen­strahlen auf die Solar­module auf­tref­fen, wirkt sich natür­lich auf den Energie­ertrag der Solar­anlage aus. Dass jedoch nur Solar­flächen mit einem Nei­gungs­winkel von 30 Grad einen sinn­vollen Energie­ertrag lie­fern, ist falsch. Er­fah­rungen der letzten Jahre haben ge­zeigt, dass selbst Flach­dächer einen guten Ertrag er­zielen.

Tipp: Je weiter die Photo­voltaik­module der Photo­voltaik­anlage vom Süden ent­fernt sind, desto ge­rin­ger sollte ihr Nei­gungs­win­kel sein. Bei Photo­voltaik­anlagen, die gegen Westen oder Osten ge­rich­tet sind, kann etwa bei einer Nei­gung zwischen 0 und 20 Grad ein Energie­ertrag von bis zu 90 Prozent des maxi­malen Energie­ertrags er­zielt werden.


Mehr Infos über den opti­malen Stand­ort Ihrer Photo­voltaik­anlage er­hal­ten Sie unter: "Photo­voltaik­anlage: Den idealen Standort für PV finden".

Ein wichtiger Aspekt bei der Neigung der PV-Module ist auch die Selbst­reinigung sowie die Schnee­last im Winter. Ab einer Neigung von 12 Grad reinigen sich die Photo­voltaik­module meist selbst. Durch schmel­zen­den Schnee oder Regen, der ab­rinnt, lösen sich Ver­schmut­zun­gen auf der PV-Anlage. Bei einer ge­ringe­ren Neigung der Module sollten die Photo­voltaik­module in regel­mäßigen Ab­stän­den ge­rei­nigt werden. Kann der Schnee auf­grund der zu geringen Neigung der PV-Module nicht von selbst ab­rin­nen, sollte – beson­ders in höheren Gebie­ten – die Schnee­last im Winter bei der Planung un­be­dingt mit­ein­be­rech­net werden.

Die Statik des Daches

Die Trag­fähig­keit des Daches ist essen­tiell bei der Montage einer Photo­voltaik­anlage. Ein PV-Modul kommt auf ein Eigen­gewicht von unge­fähr 16 bis 24 Kilo­gramm. Doch wie be­reits er­wähnt, geht es hier nicht nur um das Ge­wicht der Solar­anlage, sondern auch um die zu­sätz­lichen Lasten, denen das Dach aus­ge­setzt ist. Dazu gehören etwa Wind, Regen und vor allem Schnee. Bei vor­hande­nen Dächern, un­ab­hängig ob Schräg­dach oder Flach­dach, sollte daher immer von einem Fach­mann ge­prüft werden, ob die Statik des Daches eine Photo­voltaik­anlage zu­lässt.

Bei der Kelag bekom­men Sie alles aus einer Hand. Wir be­glei­ten Sie bei der gesam­ten Um­setzung. Unsere quali­fi­zier­ten Fach­partner beraten Sie um­fas­send, prüfen Ihre indi­vidu­elle Situ­ation vor Ort, legen Ihnen ein per­sön­liches Angebot und über­nehmen fach­männisch die Instal­la­tion.

 

PV-Anlagen auf Flachdächern

Auch auf Flach­dächern ist die Montage von Photo­voltaik­anlagen mög­lich. Je­doch sind PV-Module gerade auf Flach­dächern sehr hohen Wind­be­lastun­gen aus­ge­setzt. Neben der Dach­statik muss daher vor allem die Be­festi­gung auf Herz und Nieren getes­tet werden. So kann sicher­ge­stellt werden, dass sich die Unter­konstruk­tion auch bei starken Wind­böen nicht bewegt und die Photo­voltaik­module nicht abheben.

Um das zu verhindern, ist eine Montage der PV-Anlage im Dach­unter­grund nahe­liegend. Diese Montage­art würde je­doch das Dach durch­bohren, wo­durch eine neue Ab­dich­tung unum­gäng­lich wäre und somit ein großer Auf­wand ent­ste­hen würde.

Eine gute Alter­na­ti­ve dazu sind durch­dringungs­freie Montage­systeme, die ohne Ver­let­zung der Dach­haut in­stal­liert werden. Gängig sind vor allem aero­dyna­misch opti­mier­te Systeme, die allein durch ihre Eigen­last oder je nach Situa­tion auch mit zu­sätz­li­chem Ballast ge­sichert sind. Beim Neigungs­winkel der Photo­voltaik­anlage müssen bei dieser Art der Montage jedoch Ab­striche ge­macht werden. Denn um die Wind­angriffs­fläche in Grenzen zu halten, arbeiten viele Montage­systeme mit eher flachen Nei­gun­gen von 7 bis 15 Grad.

Eignen sich Blechdächer für PV-Anlagen?

Immer öfter kommen bei Häusern Blech­dächer zum Ein­satz. Grund dafür dürfte ihre Wider­stands­fähig­keit sein. Blech­dächer gelten als sehr stabil, auch wenn es um Un­wetter, Hagel oder Schnee geht.

Eine Photo­voltaik­anlage auf einem Blech­dach zu montieren, ist kein Problem. Dabei ist es auch egal, ob es sich um ein ge­falz­tes Blech­dach oder ein Well­blech handelt. Bei der Montage einer PV-Anlage auf ein Blech­dach muss aller­dings die ther­mische Aus­deh­nung mit­ein­ge­plant werden. Denn ein Blech­dach dehnt sich bei gleicher Tem­pera­tur anders aus als das In­stal­lations­system der Solar­anlage. Ist das Blech­dach etwa ge­falzt, ist so­wohl beim Material als auch bei der Stärke der Falzung Vor­sicht gebo­ten.

Für eine fach­männi­sche Montage stellt ein Blech­dach aber den­noch kein Problem dar, auch wenn die Ge­geben­heiten des Blech­daches genau mit­ein­be­zo­gen werden müssen. Wenden Sie sich daher – wie bei jeder Montage einer PV-Anlage – unbe­dingt an einen Fach­mann. So können Sie ga­ran­tie­ren, dass Ihre Solar­anlage sicher und stabil auf Ihrem Dach montiert wird.

Solaranlagen auf Eternitdächern

Auch auf Eternit­dächern lässt sich eine Photo­voltaik­anlage in­stal­lieren. Die Montage ist jedoch komplexer, kosten­inten­siver und dauert länger als bei klas­si­schen Ziegel­dächern. Viele ent­schei­den sich aus den glei­chen Grün­den für eine Photo­voltaik­anlage und ein Eternit­dach: Nach­haltig­keit. Eternit­dächer gelten auch als sehr gut iso­lierend, was sich positiv auf die Heiz­kosten und die Um­welt aus­wirkt.

 

Sie interessieren sich für eine eigene Photovoltaikanlage? Die PV-Experten der Kelag unterstützen Sie gerne umfassend bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage – von der Planung bis zur Förderberatung.

Photo­voltaik­anlagen auf Garagen oder Carports

Die Montage einer Photo­voltaik­anlage auf ein Garagen­dach ist kein Problem und meist mit weniger Auf­wand ver­bun­den als eine In­stal­la­tion auf dem Dach des Hauses. Das liegt vor allem an der Höhe der Garage. Auch auf Car­ports können nach­träg­lich Photo­voltaik­module instal­liert werden. Diese werden dann auf Unter­kon­struk­tio­nen aus Holz, Stahl oder Alu­mini­um mon­tiert.

Wie bei der PV-Anlage am Haus­dach ist auch hier die Kom­bi­na­tion aus Photo­voltaik­anlage und eigener Wall­box für das E-Auto möglich. Die Ein­spei­sung des Sonnen­stroms ins Haus­halts­netz funktio­niert auch hier über den Wechsel­richter. So können Sie Ihr E-Auto bequem und sicher von Zu­hause aus mit Ihrem eigens produ­zier­ten Sonnen­strom laden. 

Photo­voltaik­anlage auf Balkon und Terrasse

Mit so genannten Photo­voltaik­modulen für Balkon, Terrasse oder Garten – wie dem Sonnen­kraft­werk der Kelag – können auch Mieter und Wohnungs­be­sitzer ihren eigenen grünen Sonnen­strom pro­du­zieren. Auf­grund ihrer Größe und eines inte­grier­ten Wechsel­richters können die Solar­module ganz einfach auf­ge­stellt werden und benötigen keine große Dach­fläche wie normale PV-Anlagen.

Dank Mini-Photo­voltaik­anlagen wie dem Sonnenkraftwerk lässt sich Sonnenstrom auch am Balkon produzieren.

Auch für die In­stal­la­tion und den Be­trieb des Sonnen­kraft­werks werden keine spe­ziel­len Fach­kennt­nisse be­nötigt: einfach aus­packen, auf­stellen und an die Steck­dose an­schlie­ßen. Der bereits inte­grier­te Wechsel­richter stellt die sichere Ver­bin­dung zwischen dem Sonnen­kraft­werk und dem Haus­halts­strom­netz dar. Sobald Sonnen­strom er­zeugt wird, wird dieser ins Haus­halts­strom­netz ein­ge­speist, was dazu führt, dass der Strom­zähler langsamer läuft.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass das Sonnen­kraft­werk für Balkon und Garten keine insel­fähige Photo­voltaik-Anlage ist und daher ohne vor­handenen Strom-Netz­an­schluss im Haus­halt oder auch Schreber­garten nicht funktio­niert.


Mehr Infos zur Mini-Photo­voltaik­anlage für den Balkon erhalten Sie unter: "Sonnenstrom vom eigenen Balkon".