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Der große Faktencheck: Elektroauto oder Verbrenner kaufen?

E-Autos sind das Beste für die Umwelt, sagen die einen. Kompletter Blödsinn, außerdem sind sie viel zu teuer, sagen die anderen. Elektromobilität oder Verbrenner? Dieses Thema polarisiert weltweit – ein Faktencheck, der Klarheit bringt.

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Im Jahr 2020 lagen die PKW-Neuzulassungen in Österreich bei 248.740. Der Anteil benzinbetriebener PKW lag bei 43,3 % und nahm um 39 % ab. Die Neuzulassungen von Diesel-PKW lagen 2020 bei 36,5 %. Damit sank sowohl der Anteil der neuzugelassenen Diesel- als auch Benzin-PKW im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil von Neuzulassungen von PKW mit reinem Elektroantrieb stieg von 2,8 % auf 6,4 %.

Steigt in Österreich das Vertrauen in die Elektromobilität? Eine auf Statista veröffentlichte Online-Umfrage zeigt, dass sich lediglich 33 Prozent der Befragten in Österreich vorstellen können beim nächsten Autokauf auf ein Elektroauto zu setzen. Vergleicht man dieses Umfrageergebnis mit dem aus dem Jahr 2017, so sieht man einen Rückgang von 6 Prozent.

Bei unseren angrenzenden Nachbarn sieht das ganz ähnlich aus: Wie die Ergebnisse einer Umfrage des Verband der TÜV (VdTÜV) in Deutschland zeigen, würde sich die Mehrheit der Deutschen in den nächsten fünf Jahren kein Elektroauto kaufen. Lediglich 36 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich vorstellen könnten in den nächsten fünf Jahren ein E-Auto zu kaufen.

Woran liegt das? 49 Prozent geben zu hohe Anschaffungskosten als Grund an, 47 Prozent kritisieren, dass die Reichweite von Elektroautos noch zu gering sei. Ein weiteres Thema ist auch die Ladeinfrastruktur, denn 39 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass die Ladeinfrastruktur unzureichend sei.

Der TÜV-Verband spricht sich daher für stärkere Förderungen der Elektromobilität und eine gute Aufklärungsarbeit aus. Insbesondere hinsichtlich der mittlerweile sehr hohen Reichweite der E-Autos und des Umwelt- und Klimaschutzaspekts soll Aufklärungsarbeit geleistet werden.

In Österreich ist man hier bereits einen Schritt weitergegangen. Mit 1. Juli 2020 wurden die Förderung im Bereich der Elektromobilität stark erhöht.

Förderungen für Elektroautos in Österreich

Der Verkehr in Österreich verbraucht rund ein Drittel unseres gesamten Energieverbrauchs und ist somit sowohl kostspielig als auch belastend für unsere Umwelt. Um diese Belastungen zu senken, wird in Österreich unter anderem auf alternativ betriebene Fahrzeuge gesetzt. Dabei spielt besonders die Elektromobilität eine wichtige Rolle.

Im Rahmen der E-Mobilitätsoffensive der Österreichischen Bundesregierung wurden bereits im Vorjahr die Förderungen für E-Mobilität und für die Ladeinfrastruktur erhöht.

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Um die Verkehrswende herbeizuführen reicht die Nutzung von E-Autos leider nicht aus. Österreich möchte deswegen noch weitere Maßnahmen setzen: Nicht unbedingt notwendiger Verkehr soll etwa vermieden werden und auch das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad werden forciert.

Des Weiteren ist die Umstellung auf alternative Kraftstoffe und Ökostrom wichtig. Denn auch wenn Elektroautos nicht direkt Kohlendioxid emittieren, ist entscheidend, woher der Treibstoff, also der Strom, kommt. Nur wer sein E-Auto mit Strom aus erneuerbaren Energien lädt, trägt auch wirklich zum Klimaschutz bei.

Haben Elektroautos eine bessere Öko-Bilanz als Verbrenner?

Beim Betrieb von Elektroautos werden keine direkten Treibhausgas-Emissionen verursacht. Diesel- und Benzin-Fahrzeuge weisen hingegen sehr hohe Treibhausgas-Emissionen auf. Werden die direkten und indirekten Emissionen berücksichtigt, können durch mit Öko-Strom betriebene Elektroautos im Vergleich zu Diesel- und Benzin-Autos 80 % der Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Vergleicht man verschiedene Antriebe miteinander, verursacht lediglich der Zug weniger Emissionen.

Kann der zusätzliche Strombedarf für E-Autos gedeckt werden?

Steigt man auf ein E-Auto um, erhöht sich natürlich auch der Strombedarf. Durch den höheren Wirkungsgrad sind Elektroautos jedoch wesentlich energieeffizienter als Diesel- oder Benzin-PKW. Der Wirkungsgrad eines E-Autos liegt bei rund 85 %, der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors jedoch nur bei ca. 25 %. Der Strombedarf steigt daher durch eine erhöhte Nutzung von E-Autos zwar an, der Ölverbrauch würde dadurch jedoch sogar um das Dreifache sinken. Der Gesamtenergiebedarf wird durch den Umstieg auf ein E-Auto also wesentlich gesenkt.

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Wichtig beim Betrieb von E-Autos ist allerdings, woher der dafür benötigte Strom stammt. Nur Ökostrom, also Strom aus erneuerbaren Energien, sorgt auch wirklich für eine gute Öko-Bilanz


Laut einem Faktencheck des VCÖ und des Klima- und Energiefonds aus dem Jahr 2018 wäre der jährliche Strombedarf um lediglich 1,8 % höher als derzeit, wenn 10 % aller PKW in Österreich auf E-Autos fallen würden. Bereits eine kleine Photovoltaikanlage (18 m2 und 2,6 kWp) erzeugt den gesamten Stromverbrauch eines Elektroautos. Selbst wenn alle PKW elektrisch betrieben werden würden, wäre der Strombedarf um nur 18 % höher (hier wurde eine Jahresfahrleistung von 13.000 km und ein PKW-Bestand von 5 Millionen angenommen) (Quelle: Faktencheck Energiewende).

Auch klimaaktiv, die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), kommt zu dem Schluss, dass sich der jährliche Strombedarf bei einer Million Elektroautos in Österreich um lediglich 3,6 % erhöhen würde. Würden alle PKW elektrisch betrieben werden, kommt demnach auch klimaaktiv zu einer Steigerung des Strombedarfs um rund 18 %.

Ist das Elektroauto billiger als ein Benzin- und Dieselauto?

In der Anschaffung sind Elektroautos im Vergleich zu Benzin- und Dieselautos zwar noch etwas teurer, doch liegt die Förderung in Österreich pro neu gekauftem E-Auto bei 5.000 Euro. Die Förderung allein ist aber nicht das, was wirklich ausschlaggebend für die Kostenersparnis ist.

E-Autos sind vorsteuerabzugsberechtigt sowie NoVA- und sachbezugsbefreit. Dadurch kann das Elektroauto mit den Verbrennern auch aus Kostensicht mithalten. Wird das Auto zu Hause geladen, kommen auch die deutlich geringeren Energiekosten hinzu. 

Welcher "Treibstoff" ist günstiger: Strom oder Diesel bzw. Benzin?

Elektroautos werden mit Strom geladen. Der Strompreis spielt demnach eine große Rolle. Im Gegensatz zu den fossilen Treibstoffen Diesel und Benzin unterliegt der Strompreis keinen so großen Schwankungen. Grundsätzlich gilt hier: Wer zu Hause lädt, lädt am günstigsten.

Sieht man sich öffentliche Ladestationen an, ist es sehr schwer einen Vergleich zu ziehen. Im Jahr 2020 hat die Arbeiterkammer dazu eine Studie durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 36 unterschiedliche Tarife von 18 Anbietern miteinander vergleichen. Laut der Studie liegt der Durchschnittswert der Tarifverträge bei 5,18 Euro pro 100 Kilometer Fahrleistung. Vergleicht man das mit einem Benzin- oder Diesel-Fahrzeug, ist das Laden eines E-Autos rund 50 bis 60 Prozent günstiger und das trotz gefallenem Ölpreis während der Coronakrise.

Doch wie bei herkömmlichen Tankstellen sollte man auch hier vergleichen, denn die Tarifspannen sind groß. So kostet der durchschnittliche Pauschaltarif etwa um rund 25 % weniger als der durchschnittliche Tarifvertrag. Die günstigste und bequemste Form des Ladens bleibt jedoch immer noch die eigene Ladestation für Zuhause. 

Ist ein E-Auto alltagstauglich?

Die Meinung, dass Elektroautos aufgrund ihrer Reichweite nicht alltagstauglich sind, ist immer noch weit verbreitet. Die Reichweite eines E-Autos wird daher oft als K.O.-Kriterium genannt. Dabei stimmt es zwar, dass die Reichweite von Elektroautos mit vollgeladenem Auto noch geringer ist als bei Verbrennern, im Alltag hat das aber keine Auswirkungen.

Denn die Reichweite eines E-Autos mit aufgeladenem Akku liegt – je nach E-Auto-Modell und Fahrstrecke – zwischen 200 und 400 km. Geht man von der durchschnittlichen Fahrstrecke von 34 km, die in Österreich pro Tag zurückgelegt wird, aus, ist ein Elektroauto ein vollwertiger Ersatz für Benzin- und Diesel-Autos. Dazu kommt, dass 99 % aller Strecken, die mit dem Auto gefahren werden, unter 150 km liegen.

Ist ein E-Auto alltagstauglich

Die Reichweite eines modernen Elektroautos ist für alltägliche Fahrten mehr als ausreichend.

Ist die Brandgefahr bei Elektroautos größer als bei herkömmlichen Autos?

Elektroauto-Brände bekommen immer ein sehr großes mediales Interesse. Dabei sind es die herkömmlichen Verbrenner, die im Verhältnis sehr viel öfter brennen. Laut dem "Faktencheck E-Mobilität" des Klima- und Energiefonds gelten 90 Fahrzeugbrände pro einer Milliarde gefahrener Kilometer bei Verbrennungsmotoren als normal. Ein brennender PKW kommt demnach also generell relativ selten vor (Quelle: Faktencheck E-Mobilität).

Ist das Sicherheitsrisiko bei Elektroauto höher als bei Verbrennern?

E-Autos haben kein höheres Sicherheitsrisiko als herkömmliche Autos. Bei E-Autos bezieht sich dieses nur immer auf den Akku. Schon bei der Herstellung und dem Einbau werden jedoch Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit des Elektroautos zu gewährleisten. Dazu gehört, dass alle Leitungen und Stromverbraucher bei einem Unfall spannungsfrei sind. Dadurch müssen Ersthelfer oder Sanitäter keine Angst vor einem Stromschlag haben.

Personen, die in Werkstätten oder auch beim Pannendienst arbeiten, besuchen spezielle Schulungen, um auf die Arbeit an Hochvolt-Fahrzeugen vorbereitet zu sein. Ein Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist der Transport und die Lagerung der Lithium-Ionen-Batterien. Auch dies unterliegt ganz speziellen Sicherheitsauflagen. Wie bei Verbrennern werden auch bei Hybrid- und Elektroautos regelmäßig Crashtests durchgeführt (Quelle: Faktencheck E-Mobilität).

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