Je nach Wärmequelle (Luft, Erde, Wasser) gibt es verschiedene Arten von Wärmepumpen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Luft-, Erd- und Wasser-Wärmepumpen. Nicht nur die Wärmequellen der verschiedenen Wärmepumpen-Arten unterscheiden sich, auch die baulichen Voraussetzungen sind je nach Wärmepumpe unterschiedlich. Wer mit einer Wärmepumpe heizen möchte, sollte aber gleich wissen: Geht nicht, gibt’s nicht.
Grundvoraussetzungen für
... die Installation einer Wasser-Wärmepumpe
Wie der Name schon sagt, beziehen Wasser-Wärmepumpen ihre Wärmeenergie aus dem Grundwasser. Möglich ist dies allerdings nur, wenn das Grundwasser in ausreichender Menge und Qualität vorhanden ist.
Ob Ihr Grundstück auf einem entsprechenden Grundwasservorkommen liegt und daher für die Installation einer Wasser-Wärmepumpe geeignet ist, kann bei der Landesregierung oder über ein Bohrunternehmen erfragt werden. Ebenso von Bedeutung ist die Fließrichtung des Wassers. Um die Wasser-Wärmepumpe betreiben zu können, müssen die hydrografischen Daten bei der Landesregierung angefordert werden.
Eine weitere Voraussetzung für den Betrieb und die Installation einer Wasser-Wärmepumpe ist eine wasserrechtliche Genehmigung, die auch einen mehrtägigen Pumpversuch beinhaltet. Durch diesen Pumpversuch kann sowohl die Ergiebigkeit des Brunnens als auch die eventuellen Auswirkungen auf naheliegende Brunnen geprüft werden. In Wasserschutzgebieten ist die Installation einer Wasser-Wärmepumpe nicht gestattet.
... die Installation einer Luft-Wärmepumpe
Die Luft-Wärmepumpe nutzt die Außenluft als Wärmequelle. Im Gegensatz zur Wasser- und Erd-Wärmepumpe ist die Installation einer Luft-Wärmepumpe an keine Voraussetzungen gebunden, die die Bodenbeschaffenheit oder wasserrechtliche Vorschriften betreffen.
Nicht selten kommt der Vorwurf, Luft-Wärmepumpen seien übermäßig laut – ein Mythos. Im Gegensatz zu den früheren Standards, die dem Geräusch eines vorbeifahrenden Autos glichen, arbeiten Luft-Wärmepumpen mittlerweile sehr geräuscharm. Viele Hersteller bieten eigens flüsterleise Wärmepumpen an.
Dennoch ist die Entscheidung, wo die Luft-Wärmepumpe aufgestellt wird, sehr wichtig. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Wird die Luft-Wärmepumpe im Gebäude aufgestellt, ist sie keinen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Die Zu- und Abluft muss jedoch über zwei separate Schläuche von außen zu- bzw. abgeführt werden. Die Installation sollte unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden, um zu vermeiden, dass der Schall dieses Prozesses übertragen wird.
- Die Gefahr von übermäßiger Schallentwicklung tritt bei der Aufstellung im Außenbereich nur bei besonders kostengünstigen und kleinen Modellen auf. Um störende Geräusche zu vermeiden ist entscheidend, eine korrekt ausgelegte und hochwertige Wärmepumpe eines renommierten Herstellers anzuschaffen.
- Auch die richtige Platzwahl ist wichtig. In unmittelbarer Nähe zum Nachbarsgrundstück oder unter dem Schlafzimmerfenster sind keine geeigneten Orte. An Grundstücksgrenzen muss der Gemeinde vor der Installation vorgelegt werden, dass der Schalldruckpegel von 30 dB nicht überschritten wird. Darum sollte, wo möglich, die Luft-Wärmepumpe mit einigem Abstand zu geräuschempfindlichen Zonen platziert werden. Es gibt aber immer die Möglichkeit, die Wärmepumpe mit Schallschutzhauben zu versehen. So ist sie praktisch nicht mehr zu hören.
Für die Installation einer Luft-Wärmepumpe müssen keine besonderen Voraussetzungen erfüllt werden.
... die Installation einer Erd-Wärmepumpe
Erd-Wärmepumpen nutzen die Wärme des Erdreichs, um Gebäude effizient und umweltfreundlich zu heizen. Möglich ist dies durch die Installation von Erdkollektoren oder Sonden. Entscheidend bei der Wahl zwischen Erdkollektoren und Sonden ist das Grundstück und die Bodenbeschaffenheit.
Flächenkollektoren werden etwa 1 bis 1,5 Meter tief im Erdreich verlegt, Grundvoraussetzung hierfür ist der nötige Platz. Denn in der Regel werden 300 bis 500 Meter Kunststoffrohre in Schlaufenform verlegt. Für ein 150 m2 großes Haus mit 8 kW Heizleistung z. B. sind rund 280 m2 Kollektorfläche bei idealer Bodenbeschaffenheit notwendig. Zudem muss das Grundstück oberhalb der Erdkollektoren unversiegelt und unbebaut sein. Auch Pflanzen mit tiefer Wurzelbildung sollten hier nicht wachsen, da die Rohre dadurch beschädigt werden könnten. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Bodenbeschaffenheit. Am besten eignet sich ein kompakter und feuchter Boden aus Lehm oder nasser, sandiger Erde. Gut zu wissen: Erd-Wärmepumpen mit Erdkollektoren sind nicht genehmigungspflichtig, sondern lediglich anzeigepflichtig.
Tiefenbohrung: Voraussetzung für die Installation von Sonden ist ebenfalls die richtige Bodenbeschaffenheit. Um mit Sonden heizen zu können, muss in der Regel in Tiefen von bis zu 100 Metern gebohrt werden. Für ein 150 m2 großes Haus mit 8 kW Heizleistung z. B. ist eine Tiefenbohrung von ca. 120 Metern notwendig. Informieren Sie sich daher im Vorfeld mittels Bodenanalyse über die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks. Bei einer Tiefenbohrung ist außerdem eine Genehmigung erforderlich. Zuständig dafür ist die jeweilige Gemeinde und die Landesregierung.
Gerne helfen die Kelag Wärmepumpen-Experten bei konkreten Fragen rund um die Rentabilität einer Wärmepumpe bei Ihrem Sanierungs- oder Neubauprojekt in einer unverbindlichen Beratung.
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