Welches Heizungssystem in Zukunft für ein warmes Zuhause sorgt, will gut überlegt sein. Zu den wichtigsten Entscheidungsfaktoren zählen unter anderem Kosten, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Denn mit der richtigen Heizungsanlage lassen sich ordentlich Kosten und CO2-Emissionen sparen.
Heizung, Warmwasser und Kühlung machen immerhin rund 27 Prozent des gesamten österreichischen Energiebedarfs aus. Geht es um das ideale Heizsystem, herrscht in Internetforen eine mitunter verwirrende Uneinigkeit. Im Zentrum stehen dabei häufig zwei Heizungsarten: Biomasse wie etwa Holzpellets und die Wärmepumpe. Beide Systeme gelten als umwelt- und klimafreundliche Alternativen zu Öl- und Gasheizungen. Hier im Überblick welche Vor- und Nachteile vor dem Kauf einer Wärmepumpe oder Pelletheizung zu beachten sind.
Anschaffungskosten von Wärmepumpe und Pelletheizung
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe unterscheiden sich je nach Wärmepumpen-Typ. Mit Hilfe des Kelag Heizkostenrechners können Sie sich einen genauen Kostenüberblick verschaffen. Damit lassen sich nicht nur die Kosten für die unterschiedlichen Arten der Wärmepumpe berechnen, auch alle anderen gebräuchlichen Heizsysteme können miteinander verglichen werden. Nach nur wenigen Angaben werden Betriebskosten, Investitionskosten, ein Gesamtkostenvergleich sowie die Ökobilanz für Ihre persönliche Situation berechnet.
Für die Anschaffung einer Wärmepumpe ist mit folgenden Kosten zu rechnen:
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Anschaffungskosten |
Luft-Wärmepumpe im Neubau |
18.000 - 24.000 Euro |
Luft-Wärmepumpe bei Sanierung |
24.000 - 30.000 Euro |
Erd-Wärmepumpe bei Flächenkollektoren |
24.000 - 28.000 Euro |
Erd-Wärmepumpe bei Tiefenbohrung |
26.000 - 36.000 Euro |
Grundwasser-Wärmepumpe |
25.000 - 30.000 Euro |
Für eine Pelletheizung liegen die Anschaffungskosten für einen gut gedämmten Neubau bei etwa 22.000 Euro; bei der Sanierung muss mit Kosten bis zu 30.000 Euro gerechnet werden, da häufig bauliche Maßnahmen für die Lagerung und technische Maßnahmen zur Kaminsanierung erforderlich sind.
Die Preisangaben beinhalten keine möglichen Förderungen für Wärmepumpe oder Pelletheizung. Die genauen Infos über alle möglichen Förderungen für den Kauf einer Wärmepumpe finden Sie in unserem Wärmepumpen-Förderguide.
Betrachtet man die Höhe der Investitionen beider Technologien, sind die Kosten ungefähr auf gleichem Niveau. Die Wärmepumpe kann durch wenig Wartung und effizienten Betrieb punkten, die Pelletsheizung punktet dadurch, dass Vorlauftemperaturen über 55°C effizient bereitgestellt werden können. Zu beachten bleibt der mögliche höhere Aufwand für Wartungen bei der Pelletsheizungen.
Eine genaue Aufschlüsselung der Kosten der verschiedenen Heizsystem erhalten Sie mit Hilfe des Kelag Heizkostenrechners.
Umweltfreundlichkeit von Wärmepumpe und Pelletheizung
Ein großer Vorteil der Wärmepumpe ist die Umweltfreundlichkeit. Denn beim Heizen mit der Wärmepumpe findet im Gegensatz zu anderen Heizsystemen keine Verbrennung und somit auch kein CO2-Ausstoß statt. Wie ist das möglich? Bei dieser Art des Heizens ist man von keinem Rohstoff, wie etwas Holz, Öl oder Gas abhängig. Wärmepumpen beziehen die benötigte Energie aus einer nahezu unerschöpflichen Quelle, nämlich der Umwelt. Bis zu 75 Prozent der Energie werden aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder Erdreich gewonnen, ein klarer Vorteil der Wärmepumpe. Die restlichen 25 Prozent kommen aus der Steckdose. Ökostrom erhöht die Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe.
Im Gegensatz zur Wärmepumpe ist die Pelletheizung sehr wohl auf einen gewissen Rohstoff angewiesen. Sie heizen mittels Pellets. Sie werden aus dem nachwachsenden Naturprodukt Holz gewonnen. Der Rohstoff für die Pellets wird getrocknet, zerkleinert und mit hohem Druck zur typischen Form gepresst. Beim Heizen findet dann eine Verbrennung statt. Dabei wir so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum im Laufe der Zeit aus der Atmosphäre entnommen hat. Pellets gelten somit als CO2-neutral.
Zu bedenken ist aber, dass für diese CO2 Neutralität der Baum wiederum 70 bis 90 Jahre zum Nachwachsen benötigt ,um damit das bei der Verbrennung ausgestoßene CO2 zu binden. Die Verbrennung und Zufuhr der Pellets laufen automatisch ab, jedoch benötigt eine Pelletheizung eine regelmäßige Wartung, was die laufenden Kosten beeinflusst. Wärmepumpen gelten dahingehend als sehr wartungsarm, ein Vorteil auch für die laufenden Kosten.
Wenig Platz? Kein Problem für die Wärmepumpe
Sie haben sich dazu entschieden eine Wärmepumpe zu kaufen, haben aber nur sehr wenig Platz zur Verfügung? Ein weiterer Vorteil der Wärmepumpe ist der geringe Platz, den sie benötigt. Egal ob Neubau oder Sanierung, Platzmangel entsteht nicht. Passend zur Wohnsituation werden entsprechende Modelle angeboten. Je nach System werden zum Beispiel für ein Einfamilienhaus zwei bis fünf Quadratmeter benötigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizsystemen sind weder Brandschutztüren noch Belüftungssysteme notwendig. Auch ein eigener Heizraum oder ein Brennstofflager werden nicht gebraucht.
Anders sieht das bei der Pelletheizung aus. Da hier eine Verbrennung stattfindet, wird ein geeigneter Lagerplatz benötigt. Pellets müssen in entsprechender Menge sicher gelagert werden können – für automatische Zufuhrsysteme sogar in direkter Nähe der Heizanlage. Zudem wird ein auf Pellets abgestimmter Schornstein benötigt, mit dem auch Wartungskosten verbunden sind.
Dieser Vorteil der Wärmepumpe schlägt sich natürlich auch in den laufenden Kosten nieder. Denn da beim Heizen mit Wärmepumpe keine Verbrennung stattfindet, ist sie sehr wartungsarm. Es wird beispielweise kein Rauchfangkehrer benötigt.
Laufende Kosten von Wärmepumpe und Pelletheizung
Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe setzen sich aus Strom- und Wartungskosten zusammen. Wie bereits erwähnt sind Wärmepumpen jedoch sehr wartungsarm, weshalb kaum Wartungskosten anfallen – ein weiterer Vorteil der Wärmepumpe. Diese belaufen sich jährlich auf maximal 100 Euro. Die jährlichen Stromkosten unterscheiden sich je nach Wärmepumpen-Art:
Art der Wärmepumpe jährliche Stromkosten für die Heizung (bei 130m² Neubau):
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Anschaffungskosten |
Luft-Wärmepumpe |
ca. 450 Euro |
Erd-Wärmepumpe |
ca. 400 Euro |
Grundwasser-Wärmepumpe |
ca. 350 Euro |
Mehr zu den laufenden Kosten einer Wärmepumpe finden Sie unter: „Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe“.
Die laufenden Kosten einer Pelletheizung bestehen aus Brennstoffkosten, Rauchfangkehrer, Stromverbrauch sowie hohen Wartungskosten. Der größte Anteil der Kosten entfällt auf die Pellets, also die Brennstoffkosten. Geht man von einem Jahresverbrauch von etwa 3.000 kg Holzpellets aus, belaufen sich die jährlichen Brennstoffkosten auf rund 765 Euro. Zu den Brennstoffkosten kommen die Kosten für die jährliche Wartung hinzu. Diese Kosten belaufen sich auf rund 200 bis 250 Euro. Hinzu kommen dann noch die Kosten für den Rauchfangkehrer wie auch die Stromkosten von rund 70 bis 90 Euro jährlich. Zusammengefasst belaufen sich die jährlichen Kosten einer Pelletheizung auf etwa 1.200 Euro.
Da es bei einer Pelletsheizung viele mechanische Bauteile gibt, ist hier auch, auf die Dauer von 20 Betriebsjahren, häufiger eine Überprüfung durch einen Techniker erforderlich. Dies beeinflusst die Wirtschaftlichkeit der Anlage auch über die gesamte Lebensdauer.
Die Vorteile einer Wärmepumpe zusammengefasst
Auch wenn die Wärmepumpe in der Anschaffung durch die Optimierung des Heizungssystems oftmals teurer erscheint, lohnt sich ein Kauf schon nach kurzer Zeit. Das hängt vor allem mit der Einfachheit des Wärmepumpen Prozesses und der Maschine, sowie mit den daraus resultierenden niedrigen laufenden Kosten zusammen. Hinzu kommt, dass weder ein Schornstein noch Lagerraum vonnöten sind. Die hohe Umweltfreundlichkeit ist abschließend ein weiterer und wichtiger Vorteil.
Hinweis: Sie interessieren sich für den Kauf einer Wärmepumpe und möchten wissen, was noch alles für die Anschaffung einer Wärmepumpe spricht?
Mehr Infos finden Sie unter: „Umweltfreundlich heizen: Die Vorteile einer Wärmepumpe“.